GESUNDE ERNÄHRUNG: Ist das Pferd vorne hinten als höher?
Kaum ein Thema wirft im Praxisalltag mehr Fragen auf als das einer gesunden Ernährung: Mehr Fleisch essen oder lieber vegetarisch? Vegan, Raw oder Paleo? Low oder high carb? Was ist mit Intervallfasten? Ist bio besser? Sind Glutamat, Schwefeldioxid und Aspartam wirklich so gesundheitsschädigend? Ernährung lieber nach Blutgruppe, ayurvedisch entsprechend meines Doshas oder doch nach der Fünf-Elemente-Küche? Aber ist das dann noch Trennkost?
Unsere Ernährungsweise ist etwas sehr individuelles, geprägt unter anderem durch unsere Kultur ("Ein frittierter Hund gefällig?"), unsere Erziehung, genetische sowie epigenetische Konstitution und unsere Psyche. Das macht es für die Wissenschaft so schwer, einheitliche Ergebnisse zu generieren.
Ganz davon zu schweigen, dass die Lebensmittelindustrie einen milliardenschweren Wirtschaftssektor darstellt. Für die Aufrechterhaltung von Gesundheitsmythen gibt es zahlreiche Lobbies, wie beispielsweise die US-amerikanische Sugar Association: ein Verband, der unter anderem Studien fördert, welche die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Haushaltszucker untermauern sollen. Ein Produkt, welches weder Vitamine noch Mineralstoffe, sondern nur Kalorien enthält.
Zu den meisten Gesundheitstipps findet man also keine eindeutige Studienlage. Im Gegenteil, meistens widersprechen sich die einzelnen Studien zum Thema Ernährung.
Dennoch will ich es wagen und versuchen, für euch die heißen Kartoffeln aus dem Feuer zu holen! Durch eine Synthese aus meiner persönlichen Erfahrung im jahrelangen Selbstexperiment, den Ergebnissen aus der osteopathischen Praxis und meinem Hintergrundwissen aus einem Jahrzehnt Studium, will ich auf die Frage eingehen, welche mir in der Praxis von meinen Patienten mit am häufigsten gestellt wird: Was ist eine gesunde Ernährung?
Diese Frage ist aufgrund von oben Gesagtem nicht leicht zu beantworten. Zunächst müsste es hier lauten: was bedeutet eine gesunde Ernährung für mich, für meine Konstitution und ggf. für meine körperlichen Beschwerden? Diese Frage bedarf einer ausführlichen Anamnese, diagnostischen Tests und Untersuchungen.
Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass der folgende Ernährungstipp für die meisten Menschen Gültigkeit hat:
Eine gesunde Ernährung sollte überwiegend aus Gemüse bestehen. Dieses ist besonders nährstoffreich, wenn es regional, unverarbeitet und biologisch hergestellt ist.
Warum? Siehe hier!
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